Brückenabbruch bei Neuenkirchen-Vörden Massives Verkehrschaos durch A1-Sperrung und zusätzliche Chaoten

Seit Freitagabend ist die Autobahn 1 im Bereich Neuenkirchen-Vörden für einen Brückenabbruch voll gesperrt. Am Samstag kam es zu massiven Verkehrsbehinderungen auf der A1 und den ausgeschilderten Umleitungsstrecken. Einige Verkehrsteilnehmer sorgten mit vorsätzlichem Fehlverhalten für zusätzliches Chaos und gefährliche Situationen, wie die Polizei mitteilt.

In Fahrtrichtung Bremen zwischen den Anschlussstellen Neuenkirchen-Vörden und Holdorf sowie in Fahrtrichtung Dortmund zwischen Neuenkirchen-Vörden und Bramsche ist die A1 seit Freitagabend voll gesperrt (unsere Redaktion berichtete). Auf der Fahrbahn in Richtung Süden parkten laut Polizei mehrere Lkw auf dem Standstreifen und verengten dadurch die Fahrbahn zusätzlich. In Richtung Norden fuhren mehrere Verkehrsteilnehmer verbotswidrig rückwärts über den Standstreifen der Autobahn, um zurück zur Anschlussstelle Bramsche zu gelangen. Die Polizei warnt eindringlich davor, die Autobahn als Falschfahrer zu befahren. Das Fehlverhalten führte zu noch mehr Verzögerungen, da jeweils Einsätze der Autobahnpolizei notwendig wurden, die den Verkehr weiter ausbremsten.

Auch am Sonntag massive Verkehrsbehinderungen erwartet

Verkehrsteilnehmer werden von der Polizei ausdrücklich gebeten, wenn möglich, den gesperrten Bereich weiträumig zu umfahren. Auch für den Sonntag werden massive Verkehrsbehinderungen erwartet. Umleitungsstrecken sind ausgeschildert. Ausweichrouten, die Navigationsgeräte vorschlagen, sind nur bedingt tauglich. Häufig nutzen die Geräte identische Informationen, sodass sich auf den vorgeschlagenen Ausweichstrecken ebenfalls Staus bilden.

Sechs Hydraulikbagger zerlegen Brücke über A1

Die Autobahn Westfalen bricht an diesem Wochenende vom 21. bis 23. Oktober unter Vollsperrung der A1 eine Brücke ab, die die L76 an der Anschlussstelle Neuenkirchen/Vörden über die Autobahn führt. Sechs Hydraulikbagger zerlegen das Bauwerk, um es zu Fall zu bringen, damit an der gleichen Stelle ein neues entstehen kann. „Die Brücke muss im Zuge des sechsstreifigen Ausbaus der A1 zwischen Lohne/Dinklage und Bramsche erneuert werden, da sie nicht breit genug ist, um drei Fahrstreifen je Richtung darunter entlangzuführen“, erklärt Philip Overbeck, Geschäftsbereichsleiter Bau bei der Autobahn Westfalen, Außenstelle Osnabrück.

Doch bevor die Bagger mit dem Abbruch starten können, müssen zuerst der Brückenbelag auf der Brücke abgefräst, die Schutzplanken zurückgebaut sowie die Widerlager freigelegt werden. Damit die Fahrbahndecke bei den Abbrucharbeiten nicht beschädigt wird, muss sie mit einem Polsterbett aus Sand geschützt werden.

Arbeiten laufen zeitsparend im Dreischichtbetrieb

Die Arbeiten laufen im Dreischichtbetrieb rund um die Uhr auf Hochtouren. Schließlich müssen nach dem Abbruch noch rund 1.500 Kubikmeter Betonbruch mit rund 250 Lkw-Ladungen auf den nahegelegenen Brech- und Mischplatz zur Aufbereitung gebracht werden. Im Anschluss wird die Fahrbahn mit einer Kehrmaschine gereinigt und die Baustellenverkehrsführung wieder hergestellt.
Der Verkehr der L76 fließt während der Bauzeit der neuen Überführung über eine Behelfsbrücke über die A1. „Diese wurde vor vier Wochen eingehoben und ist nun pünktlich zum Abbruch der alten Brücke in rund 20 Metern Entfernung im Einsatz“, so Overbeck. Sobald die Vollsperrung am Sonntagmittag (23.10.) planmäßig um 14 Uhr aufgehoben wird, kann auch der Verkehr über die Behelfsbrücke rollen.

Gleicher Ablauf zeitversetzt bei Holdorf

Einen ähnlichen Ablauf gibt es am kommenden Oktoberwochenende (29. bis 30. Oktober) bei Holdorf. Eine Behelfsbrücke wird eingebaut, um die B214 an der Anschlussstelle Holdorf über die A1 zu führen. Dafür muss die A1 bei Holdorf für eine Nacht voll gesperrt werden. Vier Wochen später kommen die sechs Bagger dann erneut zum Einsatz, um auch hier Platz für eine neue Brücke zu schaffen.

So geht es bis zum Jahresende auf der Großbaustelle weiter

Parallel zu den Arbeiten an den beiden neuen Brücken laufen die Arbeiten in den dazugehörigen Bauabschnitten zwischen der Anschlussstelle Holdorf und Holdorf Grandorf sowie zwischen der Anschlussstelle Neuenkirchen/Vörden und dem Parkplatz Rieste auf der Richtungsfahrbahn Osnabrück weiter. Aktuell wird die alte Fahrbahn zurückgebaut, es werden Erdarbeiten durchgeführt und die ungebundenen Schichten der Fahrbahn hergestellt. Zudem werden Brücken und Durchlässe im Verlauf der Autobahn erneuert und die Asphalttragschicht eingebaut. Zwischen der Anschlussstelle Neuenkirchen/Vörden und dem Parkplatz Rieste wird bei optimalen Witterungsverhältnissen noch in diesem Jahr die finale Betonfahrbahn eingesetzt. Während dieser Arbeiten wird der gesamte Verkehr in beiden Bauabschnitten weiterhin mit zwei verengten Fahrspuren je Richtung auf der Richtungsfahrbahn Bremen geführt. 2023 starten dann die Arbeiten auf der Richtungsfahrbahn Bremen. Die gesamte Baumaßnahme wird 2025 abgeschlossen sein.

F. Ro. mit Ch. Sa./AW und Polizeiinspektion Osnabrück/ots, Fotos: Autobahn Westfalen/Christine Sabisch