Verrückt: HBB will nun Arkaden-Center bauen

Ja was denn nun? Doch ein Arkaden-Center oder nur ein trotziger Investor? Foto: Wallenhorster.de
Ja was denn nun? Doch ein Arkaden-Center oder nur ein trotziger Investor? Foto: Wallenhorster.de
Nach dem Arkaden-Center ist vor dem Arkaden-Center. Was war noch einmal die „Neue Mitte“? Laut „Neue Osnabrücker Zeitung“ möchte der Hamburger Investor HBB um Geschäftsführer Harald Ortner das Vorgängerprojekt realisieren – zumindest droht er damit, um hohen Schadensersatz zu fordern. Warum so trotzig? Ein Kommentar.

Wie die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet, fordert HBB-Geschäftsführer Harald Ortner nun die volle Unterstützung für den Bau des Arkaden-Centers in Wallenhorst. Seine „Neue Mitte“ ist gescheitert. Bei der Bürgerbefragung am 11. September gab es aus der Bevölkerung ein klares „nein“ zur Discounter-Versiegelungsfläche im Wallenhorster Zentrum. Statt sich als fairer Verlierer zu zeigen und sich bei den Parteien zu bedanken, die sein Projekt unterstützt haben, warf Ortner damals im Anschluss an die Bürgerbefragung den politischen Befürwortern des Projekts mangelnde Unterstützung vor.

Laut Neue Osnabrücker Zeitung liege der Schaden für die HBB bei rund 2,5 Millionen Euro für die gescheiterten Pläne zum ursprünglichen Arkaden-Center und der Neuen Mitte. Nun tut der Investor HBB, die Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH aus Hamburg gerade so, als ob es ihnen für Wallenhorst sehr leid tue, aber es keine andere Möglichkeit gebe, als das weniger stilvolle Arkaden-Center zu verwirklichen. Ohne Wohnungen und als Flachdach. Wer hat hier wem das Förmchen weggenommen? Wenn es um Geld geht, hört jedoch der Spaß auf. Das denkt sich wohl auch Harald Ortner und kommt vermutlich gerade deshalb mit dieser neuen Forderung daher.

Nun werden wohl Juristen alles prüfen müssen. Eine Entscheidung ist wohlmöglich vor Gericht zu fällen. Vielleicht verklagt die Gemeinde am Ende sogar noch die HBB? Für Wallenhorst ein weiteres trauriges Kapitel rund um die grüne Wiese. Bürgermeister und Parteienvertreter äußern sich hierzu verständlicherweise vorerst nicht gegenüber der Presse.

Vielmehr sollte sich der Investor selbst an die Nase fassen und fragen: Haben wir genug für das Projekt getan? Ein paar Werbeplakate an Bushaltestellen kurz vor der Wahl und eine kurzfristige Anzeige im „Bürger Echo“ waren wohl nicht ausreichend und zeigen ein schwaches Engagement von einem Investor. Die neuen Worte von Ortner gegenüber der Tageszeitung sind mehr als dreist.

Mit 56,7 Prozent hat sich bei der Bürgerbefragung am 11. September zur Neuen Mitte eine klare Mehrheit gegen das Projekt der Hanseatischen Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH ausgesprochen. Das Vorhaben wurde scheinbar von Anfang an vom Projektentwickler etwas unterschätzt: Wenig Werbung, schwache Informationen und eingeschränkte Pressearbeit im Vorfeld haben nicht gerade einen besonders positiven Eindruck bei einigen Wallenhorstern vermittelt. Hinzu kam die deutliche Positionierung vieler Wallenhorster Geschäfte sowie der CDU und Linken, die sich klar gegen das HBB-Vorhaben ausgesprochen haben. Der HBB bleibt daher nur zu empfehlen, sich künftig im Bereich Presse und Marketing stärker aufzustellen, um ähnliche Projekte realisieren zu können. Einige Wallenhorster hätten sich in unserer damaligen Befragung deutlich mehr Einsatz von der HBB für das Projekt gewünscht.

F. Ro., Foto: Wallenhorster.de