„Neue Mitte“: Was wäre bei einem „Nein“?

Ja oder nein zum Projekt „Neue Mitte Wallenhorst“? Und was wäre wenn? Foto: Wallenhorster.de
Ja oder nein zum Projekt „Neue Mitte Wallenhorst“? Und was wäre wenn? Foto: Wallenhorster.de
Neben den Befürwortern der „Neuen Mitte Wallenhorst“ gibt es auch reichlich Kritik. Einige Kritiker stören sich am geplanten großen Rewe und Lidl, während sich eine dm-Drogerie viele Wallenhorster wünschen. Doch was ist, wenn eine Mehrheit der Bürger am 11. September mit „nein“ stimmt? Wallenhorster.de hat nachgefragt.

Alle wahlberechtigten Wallenhorster Bürger sind am 11. September nicht nur zur Kommunalwahl zur Stimmabgabe aufgerufen, sondern auch zur Bürgerbefragung zur „Neuen Mitte Wallenhorst“. Diese ist jedoch hierbei nur per „ja“ oder „nein“ zu beantworten. Die einzige Chance zur Meinungsäußerung und zum Einreichen von Veränderungsvorschlägen gab es während der beiden Bürgerdialoge im Rathaus. Im Vorfeld der beiden Veranstaltungen äußerte Rüdiger Mittmann, Fachbereichsleitung Bürgerservice und Soziales und Stellvertreter des Bürgermeisters gegenüber Wallenhorster.de: „Bei den Bürgerdialogen nimmt die HBB noch gerne Anregungen und Hinweise auf, deren mögliche Umsetzung danach geprüft wird. Bis zur Entscheidung des Rates steht fest, was umgesetzt werden kann“. Gravierende Änderungen oder gar konkrete Wünsche, wie von vielen Wallenhorster.de-Lesern auf Facebook geäußert, können entsprechend nicht berücksichtigt werden.

HBB zurückhaltend und pressescheu

Die HBB als Projektentwickler gab sich bisher pressescheu und wenig kämpferisch. Presseanfragen seitens Wallenhorster.de wurden zumindest nicht beantwortet. Grafiken des geplanten Centers zur redaktionellen Nutzung wurden erst auf Bitte im Rathaus gegenüber Wallenhorster.de freigegeben und von der Gemeinde übermittelt. Dies verwundert, könnte man als Projektentwickler doch die Chance nutzen, sich und sein Projektvorhaben positiv zu vermarkten.

Neue Mitte nur mit Rewe, Lidl und dm

Doch wie wird das Vorhaben „Neue Mitte“ nun umgesetzt, sollte es in der Bürgerbefragung eine Mehrheit geben? „Rewe und Lidl sind bereits vertraglich gebundene Mieter“, erklärt Rüdiger Mittmann gegenüber Wallenhorster.de. „Daher wird das Konzept auch mit ihnen umgesetzt. Allerdings sind beide auch notwendige Anker, damit die HBB andere Mieter und Nutzungen für das Projekt und für Wallenhorst überhaupt gewinnen kann. Insgesamt sind 17 gewerbliche Mieteinheiten vorgesehen.“ Zudem stehe fest, dass der dm Drogeriemarkt ein weiterer Mieter sei. Ohne großem Rewe- und Lidl-Markt wird die HBB das Projekt also nicht realisieren.

Was wäre bei einem „Nein“?

Was passiert aber, wenn eine Mehrheit der Bürger mit „nein“ stimmen sollte? Wallenhorster.de hat in den verschiedenen Pressestellen nachgefragt. Rewe-Pressesprecher Thomas Bonrath stellt gegenüber Wallenhorster.de klar, dass die Rewe Group bei einem Scheitern des Projekts „Neue Mitte“ Wallenhorst verlassen wird. Es wird kein anderer Standort in der Gemeinde gesucht und auch nicht am bisherigen Standort festgehalten. Auch der dm-Gebietsverantwortliche Julius Steegmüller wird von Wallenhorster.de befragt, ob im Falle eines Scheiterns dm-drogerie markt dennoch eine Filiale in Wallenhorst eröffnen möchte. „Wir würden gerne dem Wunsch nach einem Drogeriemarkt in Wallenhorst nachkommen. Sollte das Projekt „Neue Mitte Wallenhorst“ nicht umgesetzt werden, wird es für uns allerdings schwierig, einen anderen geeigneten Standort zu finden. Um unseren Kunden einen angenehmen Einkauf ermöglichen zu können, benötigen wir einen Standort in Fachmarktlage mit direktem Anschluss an einen Lebensmittelvollsortimenter oder Discounter mit einer ebenerdigen Verkaufsfläche, einer guten Verkehrsanbindung sowie ausreichenden Parkmöglichkeiten. Die Verkaufsfläche sollte dafür mindestens 600 Quadratmeter betragen, die Nebenfläche sollte etwa 150 Quadratmeter groß sein“, so Steegmüller.

Im Falle eines Scheiterns würde Rewe also dauerhaft Wallenhorst verlassen, ein dm-Drogeriemarkt wie ihn sich viele Wallenhorster wünschen, wäre aber dennoch möglich. Voraussetzung hierfür ist jedoch ein geeigneter Standort.

Schwierig dürfte es auf der „grünen Wiese“ werden, sollte das Projekt scheitern. Einen „Plan B“ scheint es derzeit noch nicht zu geben. Zudem ist die Wiese auf mehrere Grundstückseigentümer aufgeteilt. Dies erschwert andere Vorhaben. Die Dimensionen des Projektvorhabens „Neue Mitte Wallenhorst“ sind in einem virtuellen Rundflug zu betrachten.

F. Ro. / Foto: Wallenhorster.de