Der gemeinsame Weg Vom Hauptschüler zum Elektroniker bei EAB Elektrotechnik in Wallenhorst

Bei der EAB Elektrotechnik GmbH funktioniert die Nachwuchsgewinnung – auch durch die langfristige Zusammenarbeit mit der Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit. Darüber freuen sich (von links): EAB-Personalreferentin Veronika Lauxtermann, Azubi Christoph Göken, Betriebsleiter Torsten Timmermann, Azubi Paul Brietzke, Geschäftsführer Dirk Meynert, Azubi Lea Wessel, MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmers, Azubi Sami Mohammed, Kerstin Hüls von der Servicestelle Schule-Wirtschaft sowie die Azubis Nico Christoph und Daniel Bruns, die Auszubildenden mit ihrem selbst gestalteten Recruiting-Flyer. Foto: MaßArbeit / Uwe Lewandowski
Bei der EAB Elektrotechnik GmbH funktioniert die Nachwuchsgewinnung – auch durch die langfristige Zusammenarbeit mit der Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit. Darüber freuen sich (von links): EAB-Personalreferentin Veronika Lauxtermann, Azubi Christoph Göken, Betriebsleiter Torsten Timmermann, Azubi Paul Brietzke, Geschäftsführer Dirk Meynert, Azubi Lea Wessel, MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmers, Azubi Sami Mohammed, Kerstin Hüls von der Servicestelle Schule-Wirtschaft sowie die Azubis Nico Christoph und Daniel Bruns, die Auszubildenden mit ihrem selbst gestalteten Recruiting-Flyer. Foto: MaßArbeit / Uwe Lewandowski
Der gemeinsame Weg von Ex-Azubi Nico Christopher, der EAB Elektrotechnik in Wallenhorst und der Maßarbeit zeigt, wie gut Nachwuchsgewinnung funktionieren kann.

„Wir gehen auf den Messen aktiv auf die Schüler zu und versuchen, später unsere Auszubildenden während der Lehrzeit aktiv zu begleiten“, beschreibt Veronika Lauxtermann, Personalreferentin bei EAB Elektrotechnik in Wallenhorst das Credo ihres Unternehmens bei der Nachwuchsgewinnung. Unterstützt wird sie dabei von der Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit. Davon konnte sich jetzt MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmers überzeugen, der gemeinsam mit Kerstin Hüls von der Servicestelle zu Gast bei EAB-Geschäftsführer Dirk Meynert, seinem Betriebsleiter Torsten Timmerman und Personalreferentin Veronika Lauxtermann in Wallenhorst zu Gast war. Auch sechs ehemalige Auszubildende berichteten über ihre Erfahrungen. Nico Christoph ist einer davon. Und er hat eine besondere Geschichte.

Als Schüler der Alexanderschule in Wallenhorst besuchte er 2016 einen Berufsausbildungsparcours (BOP), der regelmäßig von der Wirtschaftsförderung Wallenhorst und der Servicestelle Schule-Wirtschaft organisiert wird. Beim BOP unterstützen die Azubis der teilnehmenden Betriebe die Jugendlichen dabei, typische Arbeitsproben ihrer Ausbildungsberufe zu erledigen. Im Gespräch „auf Augenhöhe“ teilen die Azubis außerdem ihre Erfahrungen im Ausbildungsalltag mit den Schülerinnen und Schülern. So erhalten die Jugendlichen einen guten Einblick in den jeweiligen Beruf. Auf der anderen Seite erleben die Unternehmen die potenziellen Nachwuchskräfte ganz persönlich: Aus diesem Kontakt können sich Praktikumsoptionen, Probe-Arbeitstage oder sogar Ausbildungsverträge ergeben – wie bei Nico und der EAB.

Die EAB Elektrotechnik GmbH ist Experte für Schaltschrankbau, Elektroinstallation und technische Gebäudeausrüstung. Gemeinsam mit der Schwesterfirma EAT bietet EAB ein breites Dienstleistungsspektrum im Bereich der Automatisierungstechnik an. „Unsere Mitarbeiter sind auf verschiedensten Baustellen eingesetzt, denn wir arbeiten nur „B2B“ mit Geschäftskunden zusammen“, erklärt Betriebsleiter Torsten Timmermann. Deshalb seien Ausbildungsmessen wie der BOP für sein Unternehmen wirklich interessant, schildert EAB-Geschäftsführer Meynert: „Hier haben wir Kontakt zu vielen Schülern und können sie von unseren Ausbildungsangeboten und den Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen überzeugen.“

Nico interessierte sich für einen technischen Beruf und absolvierte damals am Stand der EAB eine Arbeitsprobe mit Bravour. Nach diesem vielversprechenden Erstkontakt lud das Unternehmen ihn und seine Eltern zu einem Tag der offenen Tür ein. Nach drei Probearbeitstage kam Nico schließlich mit seiner Mutter zu EAB und erhielt sofort die Zusage für einen Ausbildungsvertrag. „Ich habe intensiv mit meiner Mutter gesprochen und dann zugesagt“, erinnert sich Nico. Dass Eltern eine Schlüsselrolle bei der Berufswahl ihrer Kinder spielen, ist auch die Erfahrung von Kerstin Hüls. Die von der MaßArbeit 2018 durchgeführte Befragung offenbare: „Eltern sind wichtige Berater und „Influencer“ bei der Berufswahl ihrer Kinder. Deshalb raten wir Unternehmen, sie bei der Azubi-Akquise einzubeziehen und haben Module erarbeitet, um sie gezielt anzusprechen, zum Beispiel unseren Familien-BOP.“ Dabei besuchen Schüler und Eltern gemeinsam die Ausbildungsmesse, meist am Vortag der Veranstaltung.

Die Ausbildung bei der Firma EAB zu absolvieren, war für Nico offensichtlich die richtige Entscheidung: Er brachte in der Berufsschule und im Unternehmen so gute Leistungen, dass er übernommen wurde. „In der Berufsschule fiel mir das Lernen viel leichter als früher, weil alles einen praktischen Bezug hatte“, beschreibt der frühere Hauptschüler seinen Motivations-Kick. Und der reichte für noch mehr: Nach einem von der Servicestelle organisierten Workshop entwickelte er mit anderen Azubis einen Info-Flyer über die Ausbildung bei EAB. Außerdem machte Nico bei der IHK und HWK eine Weiterbildung zum Ausbildungsbotschafter und engagierte sich für eine bessere Azubi-Ansprache. Und auf Ausbildungsmessen wie dem BOP brachte Nico möglichen Azubis Ausbildungsberufe und Karrierechancen bei der EAB nahe. Personalreferentin Lauxtermann: „Ich war sehr beeindruckt mitzuerleben, wie er sich vom eher stillen Jungen zu einen jungen Mann entwickelt hat, der frei mit und vor Schülern spricht und sie für seinen Beruf und sein Unternehmen begeistern will.“

Aus Sicht von Maßarbeit-Vorstand Hellmers zahlt sich die längerfristige Zusammenarbeit von Unternehmen und der Servicestelle Schule-Wirtschaft aus: „Wir haben gemeinsam mit EAB in den vergangenen Jahren viele tolle Projekte zur Nachwuchsgewinnung auf den Weg gebracht.“ Dabei seien Module wie die BOPs, Azubi-Workshops, Speed-Datings, Netzwerktreffen und Kooperationsvereinbarungen immer weiterentwickelt worden. Durch Anpassung an die Bedürfnisse der Jugendlichen, der Unternehmen und auch der Schulen seien Instrumente entstanden, die funktionieren. „EAB ist dafür ein tolles Beispiel.“

K. Lüb./lkos/Maßarbeit, Foto: MaßArbeit / Uwe Lewandowski

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