Kolping-Karneval: Lilly erobert den Saal im Sturm

Lilly hatte das Publikum schnell auf ihrer Seite und begeisterte mit ihrem Bauchredner Egbert „Ette“ Brede die Hollager Närrinnen und Narren. Foto: Kurt Flegel
Lilly hatte das Publikum schnell auf ihrer Seite und begeisterte mit ihrem Bauchredner Egbert „Ette“ Brede die Hollager Närrinnen und Narren. Foto: Kurt Flegel
Das Prinzenpaar des Kolping-Karneval-Clubs (KKC) Hollage hat die Macht übernommen. Prinz Udo I. (Blaudszun) und Prinzessin Sandra I. (Gründler) erhielten auf der Nachmittags-Gala am Sonntag, 4. Februar, den Rathausschlüssel von Bürgermeister Otto Steinkamp.

Selbstbewusst betonten sie: „Wir haben den Schlüssel der Macht / und zeigen euch, wie man es richtig macht.“ In seiner Ansprache stellte Udo I. neben seinem Hofstaat auch sich selbst noch einmal vor: „Vor 66 Jahren auf dem Bahnhof in Halen geboren / hat man mich nun zum Prinzen in Holl’ge erkoren.“ Steinkamp schlug die entgegengesetzte Richtung ein und berichtete, dass der Bauausschuss angesichts der Entwicklung des gastronomischen Angebots im Hollager Zentrum überlege, den Eiffelturm im Kreisverkehr zu ersetzen: „Vielleicht durch eine Bosporus-Brücke bis über den Kanal / denn da soll ja in jedem Fall / ein Radweg vom Kreisel bis zum Hasestrand / Grenzen überwinden bis ins Westfalen-Land.“ Und aus Wallenhorst vermeldete er „Die kleine Schwester von der Grünen Wiese / ist jetzt nicht mehr grün wie diese“ bezogen auf das Bauprojekt „Wallenhorster 21“. „Hoffen wir mal, trotz Wind und Wetter / dass es schneller geht als in Stuttgart bei dem Namensvetter.“ Auch Sitzungspräsident Ansgar Speer griff das Thema Bauen in seiner Begrüßung der etwa 200 Gäste auf. In einem Satz brachte er den aktuellen Dorftratsch auf den Punkt: „Das Philipp-Neri-Haus ist leider Schrott / das versteht auch jeder – außer Josef Pott.“

Reppischfäger ziehen in die Kirche ein

Gute Nachrichten hatte Speer für Pfarrer Dietmar Schöneich. Vollmundig versprach er ihm: „Wir machen die Kirche voll.“ Er lud dazu alle Närrinnen und Narren herzlich zur 9:30 Uhr-Messe am Sonntag (11. Februar) in die St. Josefskirche ein. Denn dort werde die Schweizer Guggenmusik Reppischfäger gegen Ende des Gottesdienstes zwei oder drei Stücke zum Besten geben, um dann gemeinsam mit der versammelten Gemeinde in den Saal Barlag zu ziehen. Dort lade der KKC herzlich zu einem Musikfrühschoppen mit den Reppischfägern und dem Musikkorps Herold Pye ein.

Lilly nimmt kein Blatt vor den Mund

Erstmals auf der KKC-Bühne stand Bauchredner Egbert „Ette“ Brede mit seiner Puppe Lilly. Und Lilly eroberte die Herzen der Närrinnen und Narren im Sturm. Nur Bürgermeister Otto Steinkamp konnte ihrem Charme gerade noch widerstehen und verweigerte sich Lillys Annäherungsversuchen: „Otto, stell dir vor – du und ich – in der Truhe – ohne Licht“. Auch seine Begleitung, Wallenhorsts Beauftragte für Frauen, Familien und Senioren Kornelia Böert hatte bei Lilly etwas weniger zu lachen, als die übrigen Gäste im Saal: „Gleichstellungsbeauftragte? Die tut doch nix. Sitzt hier rum, trinkt Kaffee und morgen feiert sie die Überstunden ab!“ Nicht ungeschoren davon kamen ebenfalls der Elferrat („Elf Leute auf 3 Meter 50 – ist ja schlimmer als in der Hühnerzucht“) sowie Prinz Udo mit seiner schmucken Narrenkappe („Ich hab mal in der Schule gelernt, dass alles was Federn trägt, Eier legt“).

Schalke und die Schale

Nach längerer Pause schaute ein alter Bekannter mal wieder beim KKC vorbei. Bauer Heinrich Schulte-Brömmelkamp aus Kattenvenne reiste mit seinem Ford Granada („bei uns kriegst du den noch als Jahreswagen“) ins „Barlag-Event-Center“. Als er erfuhr, dass das Fußballherz des Sitzungspräsidenten in Gelsenkirchen schlägt, musste er „mal kurz vom Programm abweichen“ (was er ohnehin kontinuierlich tat): „Ansgar, wenn du das nächste Mal bei Istanbul Pommes isst, bestell die mal zum Mitnehmen. Wenn du die dann aufgegessen hast, musst du einen Moment innehalten. Dieses Gefühl kennen Schalker nicht: eine Schale in der Hand.“ Apropos Fußball. Das im Deutschen sehr sperrige Wort „Fußballweltmeisterschaft“ klinge im Holländischen viel einfacher, so Schulte-Brömmelkamp: „spielfrei“.

Musik: Solo und vom Vierer-Trio

Auch mit von der Partie: Sänger und Entertainer Stephan Rodefeld. In bester Frank-Sinatra-Manier unterhielt er sein Publikum musikalisch und plauderte über Managerschulungen im Sauerland, erklärte den EU-Rettungsschirm und berichtete über die Erlebnisse seines Kumpels Hermann („das Glas ist immer halb leer“).

Aus den eigenen Reihen des KKC betrat – neben den Funkenmariechen und den Showtanzgruppen – das „Trio fatal“ die Bühne: zu viert. Thomas Torbecke und Jörg Riepe hatten sich mit Christian Riepe eine zukunftssichere Verstärkung an Bord geholt. Denn Jockel Steinmeister werde sich nach dieser Session nach 33-jähriger Bühnenpräsenz von der KKC-Bühne verabschieden, so der „traurige Grund“ für die Verstärkung. Musikalisch dankten sie den Gästen für deren Treue zum Kolping-Karneval, hoben die absolute Notwendigkeit einer Busverbindung nach Bramsche hervor und hatten auch in diesem Jahr wieder eine Hymne auf ihre Heimat im Gepäck: Wir sind die Holl’ger, darauf sind wir stolz…

A. Th., Foto: Kurt Flegel

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Kolpingsfamilie Hollage

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