Serie: Fragen zur Kommunalwahl 2016 – „Haupt- und Realschule“

Lernen in der Schule. Symbolfoto: Pixabay / condesign
Lernen in der Schule. Symbolfoto: Pixabay / condesign
Die Redaktion von Wallenhorster.de und der Wallenhorster App hat allen Parteien und Vereinen, die zur Kommunalwahl 2016 antreten, insgesamt acht Fragen gestellt. Im vierten Teil unserer Serie geht es um die bestehende Haupt- und Realschule in Wallenhorst und der Frage, ob diese langfristig bestehen sollen oder zur IGS oder Oberschule umfunktioniert werden.

Unsere Frage in diesem Teil unserer Serie lautet daher:

Können Sie sich vorstellen, aus der Haupt- und Realschule Wallenhorst eine Oberschule oder IGS zu bilden oder sollten beide Schulen weiterhin als eigenständige Einrichtungen bestehen bleiben?

Christlich Demokratische Union Deutschlands in Niedersachsen (CDU):

Die Haupt- und Realschule Wallenhorst sind erfolgreiche und gute Schulen mit toller Ausstattung – sowohl personell als auch materiell. Eine IGS lehnt die CDU-Fraktion ab. Wer eine IGS besuchen möchte, hat vielseitige Möglichkeiten in der näheren Umgebung von Wallenhorst. Über die Argumente für und wider einer Oberschule Wallenhorst, werden wir diskutieren, wenn wir die Fakten von der Verwaltung vorgelegt bekommen und uns mit den direkt Beteiligten ausgiebig ausgetauscht haben. Die Änderung einer Schulform sollte nur erfolgen, wenn es eine breite Zustimmung dafür gibt. C. L./M. B.

Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD):

Die Zukunft der Haupt- und Realschule wird sicher eine Herausforderung der nächsten Jahre werden. Beide Schulen haben sich als eigenständige Schulen bewährt, mit Blick auf die Anmeldezahlen muss jedoch betrachtet werden, wie wir den Schulstandort weiter stärken können.
Wir werden daher in den nächsten Jahren gemeinsam mit der Schulleitung, der Gemeindeverwaltung und den Elternvertretern schauen, welches der richtige Weg für die Zukunft ist.
Sollten wir zu der Erkenntnis kommen, dass eine Zusammenlegung der beiden Schulen der richtige Weg ist, könnte eine Oberschule mit gymnasialen Zweig eine Lösung sein. Eine IGS ist hingegen eher unwahrscheinlich, da der Landkreis Osnabrück aktuell nicht die Ausweisung einer weiteren IGS im Norden Osnabrücks anstrebt. G. P./M. B.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (GRÜNE):

Von den Grünen haben wir leider keine Rückmeldung erhalten.

Freie Demokratische Partei (FDP):

Die Durchlässigkeit zwischen den jeweiligen Schulformen zu verbessern, ist ein Kernanliegen liberaler Schulpolitik. Jede Schülerin und jeder Schüler soll die bestmögliche Förderung für ihren oder seinen Start ins Berufsleben erhalten. Kooperationen zwischen den Schulformen sind hierzu ein geeignetes Instrument und eine Oberschule stellt naturgemäß die weitestgehende Kooperation dar.
Eine Oberschule mit einer engen Verzahnung zur lokalen Wirtschaft kann eine Stärkung des Standortes Wallenhorst sein. Dies gilt in besonderer Weise, da die Realschule Wallenhorst und die Alexanderschule bereits im Schulzentrum räumlich nebeneinander bestehen und daher die Zusammenfassung zu einer Oberschule nicht die negativen Folgen einer Standortschließung mit sich bringt. Ein etwaiger Prozess hin zur Oberschule kann jedoch nur unter Beteiligung der Schüler, Eltern und Lehrer gemeinsam gelingen.
Ob der Schritt hin zu einer Integrierten Gesamtschule mit Gymnasialzweig sinnvoll ist, kann erst nach einer intensiven Bedarfsanalyse und einer Debatte mit den betroffenen Eltern entschieden werden. Aktuell sehen wir in der Region insgesamt sinkende Schülerzahlen und Wallenhorst durch die Nähe zu Osnabrück und der IGS in Bramsche ausreichend mit Plätzen für Gymnasiasten versorgt. Einen eigenen Gymnasialzweig aus Prinzip als Standortvorteil der Gemeinde zu etablieren, trägt zu einem Auseinanderdividieren der Kommunen untereinander bei, welches wir grundsätzlich skeptisch sehen. M. St.

Wallenhorster Wählergemeinschaft (WWG):

Während die CDU bundesweit die Oberschule in ihrem Parteiprogramm festgeschrieben hat, setzt sich die SPD vehement für eine IGS ein. Als Wählergemeinschaft sagen wir, dass eine Schulform nicht politisch festgesetzt werden sollte, sondern individuell auf die Bedürfnisse vor Ort zugeschnitten sein muss.  Dabei müssen Für und Wider gemeinsam mit Schulbehörde, Lehrern, Eltern und wenn möglich, auch mit den Parteien abgewägt werden. Es darf nur zählen, was das Beste für unsere Wallenhorster Schüler ist.  Die Schulform muss vor Ort, also unabhängig von Parteiprogrammen, festgelegt werden. Schule darf kein Politikum sein. Insgesamt gesehen sind wir als Wählergemeinschaft mit der Haupt- und Realschule als eigenständige Einrichtungen in Wallenhorst sehr zufrieden. L. M.

DIE LINKE. Niedersachsen (DIE LINKE.):

DIE LINKE setzt sich schon seit vielen Jahren für integrierte Gesamtschulen ein. Warum sollte das in Wallenhorst nicht möglich sein. Bramsche hat es uns doch vorgemacht. Es geht uns um gleiche Bildungschancen für alle, für ein längeres gemeinsames Lernen und weniger Zensurendruck. M. Rie.

Christlich, Demokratisch für Wallenhorst Wählergruppe (CDW/W):

Die Wallenhorster Realschule und die Alexanderschule sind zwei starke Schulen. Stark sind sie deshalb, weil die Lehrerinnen und Lehrer unserer Schulen sehr gute, engagierte Arbeit leisten. Dieses Engagement schätzen unsere Betriebe vor Ort. Dies führt zu einer engen Verzahnung von Betrieben und Schulen! Das sichert unseren Kindern gute Ausbildungschancen und damit eine gute berufliche Zukunft! Auf diese Arbeit kommt es an, nicht auf die Frage, ob über der Eingangstür der ein oder andere Name steht!
Die schulischen Abschlüsse die an unseren beiden Schulen nach der zehnten Klasse erworben werden können – und auch regelmäßig von unseren Schülerinnen und Schülern erworben werden!- sind dieselben wie die an einer IGS oder Oberschule nach der zehnten Klasse. Deshalb führen wir keine Schulstrukturdebatte! Unsere Schulen sollen Ihre sehr gute Arbeit in Ruhe fortsetzen können! Wir stehen zu unseren Schulen! M. G.

Piratenpartei Niedersachsen (PIRATEN):

Wir, die PIRATEN Osnabrück setzen uns dafür ein, jedem Kind eine von Ideologien unabhängige, freie und offene Bildung zu ermöglichen. Die Nachfrage nach der IGS in Bramsche zeigt, dass dieses Konzept von den Eltern angenommen wird und ein längeres gemeinsames Lernen für die Schüler förderlich ist. Ch. N.

Alle weiteren Fragen und Antworten aus unserer Serie zur Kommunalwahl 2016 gibt es unmittelbar nach Erscheinen hier. Die Serie wird über den Zeitraum bis zur Wahl am 11. September 2016 nach und nach vollständig veröffentlicht. Wir danken den teilnehmenden Parteien und Vereinen für die Beantwortung unserer Fragen und hoffen, dass wir hierdurch noch mehr Transparenz und Informationen für die Wahl 2016 bieten können. Allen wahlberechtigten Wallenhorstern möchten wir Mut machen: Demokratie funktioniert nur durch Ihre und eure Stimme! Daher am Sonntag, d. 11. September 2016 von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr wählen gehen!
Transparenzhinweis: Die Reihenfolge der Parteien in diesem Artikel entspricht der Reihenfolge der „zugelassenen Wahlvorschläge für die Gemeindewahl am 11.09.2016“ der Gemeindewahlleitung. Alle Parteien wurden per E-Mail mit der Bitte angeschrieben, jede Frage in max. vier bis fünf Sätzen zu beantworten.

F. Ro., Symbolfoto: Pixabay / condesign