Festnahme nach gewerbsmäßigem Bandenbetrug in Wallenhorst

Eine Festnahme durch die Polizei. Symbolfoto: Pixabay / 4711018
Eine Festnahme durch die Polizei. Symbolfoto: Pixabay / 4711018
Am vergangenen Freitag ist Ermittlern aus Osnabrück ein Schlag gegen bundesweit bandenmäßig agierende Betrüger gelungen. Ihren Ursprung nahmen die Ermittlungen am 17. September 2021 in Wallenhorst, nachdem es dort zu einem gewerbsmäßigen Bandenbetrug gekommen war. Kräfte der Frankfurter Polizei nahmen am Mittag zwei Mittäter während einer Geldübergabe fest, die in Frankfurt a.M. begann und schließlich bis nach Wiesbaden führte. Am Folgetag wurde vor dem zuständigen Haftrichter die Untersuchungshaft angeordnet.

Ihren Ursprung nahmen die Ermittlungen am 17. September 2021 in Wallenhorst, nachdem es dort zu einem gewerbsmäßigen Bandenbetrug gekommen war. Ein 72-jähriger Mann wurde von falschen Bankmitarbeitern telefonisch kontaktiert und in perfider Art und Weise dazu gebracht, den Transfer von 87.000 Euro von seinem Konto auf mehrere deutsche Täterkonten zu gestatten.

Bereits vier Tage später gelang es den Ermittlern, hiervon 35.000 Euro zu sichern. Weitere Ermittlungen brachten ans Licht, dass ein Teil des Geldes des Rentners in den Ankauf von Gold bei einem Frankfurter Goldhändler geflossen war. Durch operative Maßnahmen konnten die Ermittler die Person identifizieren, die von den Hinterleuten für die Abholung des Goldes vorgesehen worden war. Es handelte sich um einen 75-jährigen Mann. Die Hinterleute, mutmaßlich aus dem außereuropäischen Ausland, beauftragten den 75-jährigen mit der Abholung des bereits bezahlten Edelmetalls. Der 75-jährige entsprach den Forderungen der Hinterleute.

Weisungsgemäß holte er zunächst 400 Gramm Gold bei dem Frankfurter Goldhändler ab und verkaufte dieses im Anschluss an verschiedene Juweliere. Mit dem so erlösten Bargeld begab er sich auf Anweisung der Hinterleute zu einem Treffpunkt in Wiesbaden, wo er das Bargeld an zwei Männer im Alter von 46 und 34 Jahren überreichte. Aufgrund eines Beschlusses des Amtsgerichts Osnabrück wurde am 24. September 2021 eine verdeckte Observation des 75-jährigen Mannes durchgeführt.

Am Einsatztag befanden sich Vertreter der Staatsanwaltschaft aus Osnabrück zwecks enger Abstimmung und Entscheidungsfindung bei der einsatzführenden Dienststelle am Kollegienwall vor Ort, ebenfalls bestand ein ständiger, enger Kontakt zu den eingesetzten Beamten aus Hessen. Der 46-jährige und der 34-jährige konnten direkt im Anschluss an die Geldübernahme durch Polizeikräfte festgenommen werden.

Anschließende Ermittlungen ergaben, dass der 75-jährige Abholer seinerseits ebenfalls erheblich unter dem Einfluss der Hinterleute gestanden hatte. Ihm gegenüber waren die Täter stets als Polizeibeamte aufgetreten. Nach dem jetzigen Ermittlungsstand ist er auf diese Art und Weise überlistet und zur Zusammenarbeit genötigt worden. Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass der 75-Jährige bereits mehrfach im Auftrag der Täter Kurierdienste übernommen hat. Für ihn endete eine wochenlang andauernde Täuschung. Er wurde, im Gegensatz zu den beiden Mittätern, aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Die Ermittlungen hierzu dauern an.

Das Gold, das eingetauschte Bargeld sowie weitere Beweismittel wurden von der Polizei beschlagnahmt. Anschlussermittlungen erfolgten in Wiesbaden, die Hauptsachbearbeitung liegt bei einer spezialisierten Ermittlungsgruppe im Zentralen Kriminalermittlungsdienst der Polizeiinspektion Osnabrück. In diesem Zusammenhang weist die Polizei noch einmal daraufhin, dass Polizeibeamte oder Bankangestellte niemals am Telefon nach Bargeld oder Transaktionsnummern (TAN-Nummern) fragen. Falls Sie solche Anrufe erhalten, legen sie auf und melden sie den Vorfall unverzüglich bei einer Polizeidienststelle.

Gemeinsame Presseerklärung von der Polizei & Staatsanwaltschaft Osnabrück / ots, Symbolfoto: Pixabay / 4711018