Spannende Arbeitsproben Rund 400 Schüler lernten beim B.O.P. Wallenhorst

Freuten sich über den erfolgreichen B.O.P. (v. li.): Harald Brinkmeyer (Fachleiter Wirtschaft, Realschule Wallenhorst), Lars Hellmers (Vorstand MaßArbeit), Vilan Ilyas (Schülersprecher Alexanderschule), Otto Steinkamp (Bürgermeister Wallenhorst), Thorger Stapenhorst (Fachbereichsleiter Arbeit-Wirtschaft-Technik, Alexanderschule), Jennifer Hass (Schülersprecherin Alexanderschule), Luisa Berlin (Wirtschaftsförderung Wallenhorst), Kerstin Hüls (Servicestelle Schule-Wirtschaft, MaßArbeit), Stefan Schmidt (Schulleiter Realschule Wallenhorst) und Arne Willms (Schulleiter Alexanderschule) Foto: Hermann Pentermann
Freuten sich über den erfolgreichen B.O.P. (v. li.): Harald Brinkmeyer (Fachleiter Wirtschaft, Realschule Wallenhorst), Lars Hellmers (Vorstand MaßArbeit), Vilan Ilyas (Schülersprecher Alexanderschule), Otto Steinkamp (Bürgermeister Wallenhorst), Thorger Stapenhorst (Fachbereichsleiter Arbeit-Wirtschaft-Technik, Alexanderschule), Jennifer Hass (Schülersprecherin Alexanderschule), Luisa Berlin (Wirtschaftsförderung Wallenhorst), Kerstin Hüls (Servicestelle Schule-Wirtschaft, MaßArbeit), Stefan Schmidt (Schulleiter Realschule Wallenhorst) und Arne Willms (Schulleiter Alexanderschule) Foto: Hermann Pentermann
Rund 400 Schülerinnen und Schüler lernten beim B.O.P. Wallenhorst Berufe bei Betrieben der Region kennen.

Vorsichtig hält Leona das dünne Rohr in den Händen. Langsam beginnt sie, das Installationsrohr zu biegen, die einzelnen Teile fachmännisch mit dem Presswerkzeug zu verbinden und in Form zu bringen – bis schließlich ein großes Herz entsteht. „Das sieht ja toll aus“, rufen ihre Mitschülerinnen bewundernd aus und staunen, was man aus einem einfachen Installationsrohr für Heizungen bei einem Sanitärbetrieb zaubern kann. Viel Geschick bewiesen auch die anderen Schülerinnen und Schüler bei den zahlreichen Arbeitsproben beim B.O.P. im Schulzentrum Wallenhorst.

Fast 50 Unternehmen mit 120 Ausbildungsberufen waren beim Berufsorientierungsparcours dabei, um mit spannenden Arbeitsproben auf ihre freien Ausbildungsplätze aufmerksam zu machen. Rund 400 Schülerinnen und Schüler aus der Alexanderschule und der Realschule Wallenhorst, der Oberschule Belm, der Thomas Morus Schule, der Jugendwerkstatt Brücke aus Bramsche und des Ernst-Moritz-Arndt Gymnasiums schauten sich an den Ständen bei ihren Wunsch-Ausbildungsbetrieben um und machten so erste Schritte bei der Berufsfindung. Die Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit organisierte die Messe gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung der Gemeinde Wallenhorst und den beiden Wallenhorster Schulen.

„Angesichts des dramatischen Fachkräftemangels sind wir froh, solche Formate zu haben, die die verschiedenen Akteure aus der Wirtschaft und den Schulen zusammenzubringen“, betonte Wallenhorsts Bürgermeister Otto Steinkamp. Der B.O.P. habe in den vergangenen Jahren richtig an Fahrt aufgenommen. „Es ist wichtig für die Wirtschaft, dass wir die jungen Menschen in Ausbildung bekommen. Trotz sinkender Schülerzahlen haben wir ein Plus bei den Auszubildenden in unserem IHK-Bezirk zu verzeichnen. Formate wie der B.O.P. tragen dazu bei, dass es vorangeht. Unsere Bestrebungen zeigen Wirkung“, ergänzte MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmers. Von großer Bedeutung sei auch, die Eltern als wichtigste Berufsberater ihrer Kinder miteinzubinden. Daher bot die MaßArbeit am Vorabend des B.O.P. einen so genannten Familien-B.O.P. an, bei dem sich die Eltern, Großeltern, aber auch Geschwister über die Ausbildungsmöglichkeiten bei hiesigen Betrieben informieren konnten.

„Für unsere Schülerinnen und Schüler ist der B.O.P. ein Gewinn. Sie werden gut vorbereitet, lernen die Unternehmen kennen und können direkt hier mit ihnen in Verhandlung treten“, betonte Stefan Schmidt, Schulleiter der Realschule Wallenhorst. Zufrieden mit dem niedrigschwelligen Angebot ist auch der Schulleiter der Alexanderschule, Arne Willms: „Viele ehemalige Schülerinnen und Schüler sind heute hier als Azubis an den Ständen und geben den angehenden Nachwuchskräften einen Einblick in ihren Beruf. Aus den vergangenen Veranstaltungen sind eine Vielzahl an Praktika und auch Ausbildungsverhältnisse entstanden.“ Ein B.O.P. sei anders als eine Jobmesse, viel zielgerichteter und biete die Möglichkeit der direkten Ansprache.

Dass die Berufsorientierungsveranstaltung bei den Unternehmen gut ankam, war nicht nur an der hohen Zahl der teilnehmenden Betriebe ersichtlich, sondern zeigte sich auch an dem Engagement an den Ständen und den ideenreichen Arbeitsproben. „Sie sind das A und O. Werden an den Ständen attraktive Arbeitsproben angeboten, bleiben die Schüler stehen. Da lassen sich die Unternehmen viel einfallen“, freute sich Lars Hellmers. So wurde an vielen Ständen gehämmert und gebohrt und Hand an die Arbeitsproben gelegt. In der Küche bereiteten die Jugendlichen selbst leckere Pizza zu. Das es gar nicht so einfach ist, aus einer Schraube und einer Mutter einen Flaschenöffner zu fertigen, musste auch Caspar feststellen, der eifrig mit der Säge die Mutter bearbeitete. „Ich möchte gerne in den technischen-handwerklichen Bereich“, sagte der 14-Jährige, der sich bereits zum Praktikum im Betrieb angemeldet hat.

Der B.O.P. werde von den Unternehmen immer mehr nachgefragt, berichtete Kerstin Hüls, Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit: „Wir hätten ohne Probleme 60 Betriebe hier haben können und mussten schließlich aus Platzgründen leider auch Unternehmen absagen.“ Aber auch der Mix an vorgestellten Berufen mache den Reiz aus. Das erste Mal war auch eine Hausarztpraxis dabei, die hofft, beim B.O.P. medizinische Fachangestellte der Zukunft zu finden. Dass eine Ausbildung in einer Arztpraxis oder in der Pflege eine Zukunftsperspektive bietet und Spaß macht, davon überzeugten sich die Schülerinnen und Schüler am eigenen Leib: Sie lernten nicht nur, einen Verband anzulegen, sondern maßen auch den Blutdruck oder machten einen Blutzucker-Schnelltest.

Für Carla ist hingegen klar, dass ihre berufliche Zukunft im Handwerk liegt. Die 15-Jährige bereitete mit viel Geschick beim B.O.P. bereits wortwörtlich den Boden für ihre Handwerkskarriere: Scheinbar mühelos gelang ihr die Arbeitsprobe beim Fußbodenleger. „Auf jeden Fall möchte ich mit den Händen arbeiten. Das macht mir einfach Spaß“, sagte das Mädchen und steckte sich lächelnd die Visitenkarte des Ansprechpartners im Unternehmen in die Tasche – um in den nächsten Tagen ihr Praktikum dort zu vereinbaren.

S. J.-M./Landkreis Osnabrück, Foto: Hermann Pentermann