Wirbelwind zwischen Wallenhorster Parteien

Das Rathaus in Wallenhorst. Symbolfoto: Rothermundt / Wallenhorster.de
Das Rathaus in Wallenhorst. Symbolfoto: Rothermundt / Wallenhorster.de
Die Ereignisse in der Wallenhorster Politik überschlagen sich: Ein Linker geht zur CDU, die FDP gruppiert sich mit der SPD, die CDU wählt eine neue Vorsitzende und zerbricht in immer kleinere Einzelteile, da drei weitere CDU-Mitglieder die Fraktion verlassen und eine eigene bilden.

Wie der Wallenhorster gestern berichtete, haben sich SPD und FPD auf eine gemeinsame Gruppe geeinigt, um künftig im neuen Rat der Gemeinde Wallenhorst zusammen zu arbeiten. Wie FDP-Ratsmitglied Markus Steinkamp gegenüber Wallenhorster.de äußerte, fiel die Entscheidung zur Bildung einer Gruppe erst nach Bekanntwerden des Wechsels von Michael Riemann von den Linken zur CDU.

Der Wechsel des Linken zur CDU überraschte so einige Wallenhorster. Einerseits wurden die Linken Wähler durch den plötzlichen Wechsel kurz nach der Kommunalwahl getäuscht, die sich einen Kandidaten der Linken und nicht der Union gewünscht haben. Anderseits hat die CDU dadurch nach ihren herben Verlusten einen Sitz im neuen Rat hinzugewonnen.

Der Wirbelwind zog jedoch noch weiter durch die Wallenhorster Parteienlandschaft. Laut Medienbericht haben sich die CDU-Mitglieder Stefan Botterhuis, Stefan Düing und Marion Müssen von der CDU-Fraktion abgespalten. Sie wollen fortan eine neue und eigene Fraktion, die UWG – unabhängige Wählergemeinschaft im Gemeinderat bilden. Somit verliert die CDU Wallenhorst drei bekannte und wichtige Mitglieder in ihrer Fraktion. Schon mit der Gründung der CDW hat die Union beliebte lokale Politiker verloren. Da scheinbar alte Strukturen innerhalb der CDU bestehen bleiben und neuem, frischen Wind keine Chance gegeben wird, gibt es immer mehr Abweichler. Ist die Wallenhorster CDU noch zu retten? Wird es weitere CDU-Flüchtige geben oder wird es radikale Änderungen innerhalb der CDU geben?

Statt Clemens Lammerskitten wurde überraschend Anna Schwegmann in dieser Woche als neue Fraktionsvorsitzende gewählt. Es bleibt abzuwarten, ob sie die Wallenhorster CDU noch retten kann und Veränderungen ermöglicht. Wenn die CDU schon nicht aus der Bildung der CDW-Gruppe gelernt hat, sollte sie zumindest nach den weiteren Fraktionsaustritten mit Bildung einer neuen UWG-Fraktion ihre Lehren ziehen.

Politik in Wallenhorst wird nie langweilig, hört sich manchmal furchtbar albern an und bleibt doch stets spannend. Lassen wir uns also überraschen, welche weitere Fraktionen und Gruppierungen sich noch bis zur ersten Sitzung des neu gewählten Gemeinderats bilden. Der Wallenhorster wünscht gutes Gelingen!

F. Ro., Foto: Wallenhorster.de