Wallenhorster Serieneinbrecher von Spezialkräften festgenommen

Festnahme durch die Polizei. Symbolfoto: Pixabay / 3839153
Festnahme durch die Polizei. Symbolfoto: Pixabay / 3839153
Der mutmaßliche Wallenhorster Serieneinbrecher ist am Mittwoch, 26. September, von Spezialkräften der Polizei festgenommen worden. Der 52-jährige Mann aus Serbien, der sich seit zwei Jahren illegal in Deutschland aufhält, steht als Beschuldigter im Verdacht, rund 150 Wohnungseinbrüche begangen zu haben. Den Großteil in Wallenhorst.

Der „Zentralen Ermittlungsgruppe Wohnungseinbruchdiebstahl“, kurz ZEG WED, der Polizeidirektion Osnabrück ist in Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Osnabrück und in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Osnabrück nach einjähriger intensiver Ermittlungsarbeit ein Serien-Einbrecher ins Netz gegangen. Der 52-jährige Mann konnte am Mittwoch von Spezialkräften der Polizei in Osnabrück festgenommen werden. Ein Richter ordnete bei der anschließenden Vorführung die Untersuchungshaft an. Der Beschuldigte steht im Verdacht, rund 150 Wohnungseinbrüche begangen zu haben. Den Großteil davon im Raum Wallenhorst. Weitere Tatorte bei dieser Einbruchserie waren unter anderem in Bad Iburg, Georgsmarienhütte, Belm, die Osnabrücker Stadteile Pye und Hellern sowie im benachbarten Nordrhein-Westfalen, darunter Gütersloh, Bielefeld und Kreis Lippe.

Auch ein Einbruch in eine Tankstelle im November 2017 in Bad Iburg geht nach jetzigem Stand der Ermittlungen auf das Konto des Mannes. Der Gesamtschaden beläuft sich auf mehr als 100.000 Euro. Bei der gestrigen Durchsuchung einer Wohnung in Osnabrück fanden die Ermittler der ZEG WED neben Einbruchswerkzeugen und weiteren Beweismitteln auch gefälschte serbische Identitätspapiere sowie Schmuck und Uhren. Die Ermittlungen hinsichtlich der Zuordnung weiterer Einbruchstaten sowie dem Verbleib der Diebesbeute dauern an.

Seit September 2017 stellte die Polizei im Bereich Wallenhorst eine deutliche Zunahme an Wohnungseinbruchsdiebstählen fest. Der festgenommene, mutmaßliche Täter drang den Ermittlungen zur Folge durch das Aufhebeln von Fenstern beziehungsweise Türen oder durch das Einschlagen von Scheiben in die zuvor ausgesuchten Objekte ein. Meist waren Einfamilien- oder Doppelhäuser betroffen. Markant: Bei der Ausführung der Tat nahm sich der Täter am Tatort auffällig viel Zeit und sortierte die Beute nach Wertigkeit – noch im Haus oder im Garten – aus. Der Täter hatte es speziell auf hochwertige und kleinere Gegenstände wie Uhren, Schmuck oder Bargeld abgesehen. Schmuckkästchen, Modeschmuck oder ähnliche nicht wertvolle Gegenstände ließ der Täter noch am Tatort zurück. Der Beschuldigte besitzt die serbische Staatsbürgerschaft und hält sich seit etwa zwei Jahren illegal in Deutschland auf. Der Mann fiel in der Vergangenheit bereits mehrfach wegen diverser Eigentumsdelikte auf und wurde schon zwischen 1992 und 2002 in Deutschland verurteilt. Im Jahr 2004 wurde er aus Deutschland nach Serbien abgeschoben. Während seines Aufenthalts in Deutschland wechselte er schon mindestens sechs Mal seine Identität, um seine Herkunft und wahre Identität zu verschleiern. Auch in seinem Heimatland setzte dieser seine kriminelle Karriere fort und saß 2016 wegen mehrerer Einbruchstaten und anderer Straftaten eine Haftstrafe ab.

Die zentrale Ermittlungsgruppe aus Osnabrück verfolgt seit fast zwei Jahren den Ansatz von grenzüberschreitender Analyse und Auswertung auf der einen Seite, verbunden mit sich anschließender länderübergreifender Ermittlungsarbeit auf der anderen Seite – in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Osnabrück. „Das Erkennen von Tatzusammenhängen durch die Analyse und Auswertung überregionaler Einbrüche, legt oftmals den Grundstein für sich anschließende Ermittlungen und die Aufklärung von Taten. Außerdem können durch die gewonnenen Informationen aus der Analyse – beispielsweise über die Art und Weise der Tatbegehung – Präventionsmaßnahmen sowie entsprechende Konzepte nachhaltig angepasst und weiterentwickelt werden“, so Marco Ellermann, Pressesprecher der Polizeidirektion Osnabrück. Schwerpunkt der 19-köpfigen Ermittlungsgruppe ist die Aufdeckung und Zerschlagung krimineller Netzwerke im Dreiländereck Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Niederlande. Das Projekt der ZEG WED wird wegen ihrer grenzüberschreitenden Strukturen zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls von der Europäischen Union aus dem „Fonds Innere Sicherheit“ mit rund 600.000 Euro über eine Laufzeit von drei Jahren gefördert.

F. Ro. mit ots, Symbolfoto: Pixabay / 3839153