Nach Irritationen in „Jugend Szene“: Bischof unterstützt Passionsspiele

Pfarrer Anton Behrens (links) und Domkapitular Dr. Hermann Wieh (rechts). Foto: Volker Holtmeyer
Pfarrer Anton Behrens (links) und Domkapitular Dr. Hermann Wieh (rechts). Foto: Volker Holtmeyer
Bischof Franz-Josef Bode hat seinen Beistand für die Passionsspiele im Osnabrücker Land angeboten und Domkapitular Hermann Wieh beauftragt, nachhaltig zu unterstützen. Für Wieh stünden die Inhalte der Wallenhorster Zeitschrift „Jugend Szene“ in keinem Zusammenhang zu den Passionsspielen. Pfarrer Anton Behrens zog in einem Artikel in der Zeitschrift Parallelen zwischen Schwangerschaftsabbrüchen und dem Holocaust und sorgte hierdurch für Irritationen. Die Gemeinde Wallenhorst entzog daraufhin der Gemeinschaft die Hallennutzung für die Aufführungen.

Laut Mitteilung der Passionsspielgemeinschaft im Osnabrücker Land hat Bischof Franz-Josef Bode sich bereits Anfang des Jahres wohlwollend zu den Passionsspielen in Wallenhorst geäußert. Er habe betont, dass diese für ihn einen hohen Stellenwert haben und dass er sehr dankbar ist für den großen Einsatz der Beteiligten. Bei einem ersten Treffen lobte Domkapitular Dr. Hermann Wieh zunächst ebenfalls das breite, tätige Teilnahmeengagement der Passionsspielgemeinschaft im Osnabrücker Land.

Wieh stellte fest, dass der umstrittene Artikel in der Zeitschrift „Jugend Szene“, der für Irritationen gesorgt hatte, weil Pfarrer Anton Behrens darin Parallelen zwischen Schwangerschaftsabbrüchen und dem Holocaust sah, keineswegs Inhalt des kurz vor Ostern in Bramsche aufgeführten Stückes „Die ersten Zwölf“ gewesen sei. Auch sonst stünden die Inhalte dieser Zeitschrift in keinem Zusammenhang zu den Passionsspielen.

In den Passionsspielen sieht Wieh laut Spielgemeinschaft eine starke Form der Verkündigung: „Menschen lassen sich hier sehr intensiv anrühren.“ Keinesfalls sollte man daher versucht sein, hier zu politisieren. Vielmehr ginge es um Glaubensweitergabe und eine alternative Vorbereitungs- und Besinnungsmöglichkeit auf das Osterfest, die weitaus eindrucksvoller und mitreißender sind als das reine Predigtwort in den Ostergottesdiensten. „Wie kann ich den Glauben der Menschen stärken?“, fasst Wieh den für ihn wichtigsten Aspekt der Passionsspiele zusammen.

Mit einem Augenzwinkern verriet Domkapitular Dr. Hermann Wieh noch, dass ihn Bischof Bode eingeladen hat, in Kürze zu ihm zu ziehen: „In solch einer ‚Alten-WG‘ gibt es sicherlich viel Gelegenheit zu intensiven Gesprächen.“ Daher dürfe man nun positiv in die Zukunft blicken und gemeinsam die Vorbereitung für das nächste Passionsspiel angehen.

„Ich freue mich auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit Hermann und bin mir sicher, dass unser Organisationsteam dadurch eine wertvolle Bereicherung erfährt“, zeigte sich Pfarrer Anton Behrens zuversichtlich.

F. Ro. mit V. Hol./pm, Foto: Volker Holtmeyer