Ausstellung „Wege zur Erinnerung“ eröffnet

Das Rathaus in Wallenhorst. Symbolfoto: Wallenhorster.de
Das Rathaus in Wallenhorst. Symbolfoto: Rothermundt / Wallenhorster.de
Zu einer „Reise in die Vergangenheit mit einem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft“ luden die Wallenhorster Alexanderschule und ihre polnische Partnerschule – das „Gimnazjum nr 12“ aus Olsztyn – am Mittwoch (8. Juni) ins Foyer des Wallenhorster Rathauses ein.

In Kooperation mit dem Verein zum Erhalt der Kultur und Sprache der Sinti in Deutschland „Maro Dromm – Sui Generis“ und dem Osnabrücker Rapper „Einfach Sam“ eröffneten sie die Ausstellung „Wege zur Erinnerung“, die eine gemeinsame Reise zur Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau dokumentiert.

Dementsprechend kündigte Bürgermeister Otto Steinkamp in seiner Begrüßung den über 100 Gästen an, dass es sich um eine besondere Ausstellung handele, genauer um die Dokumentation eines länderübergreifenden Schulprojektes. Für dessen vorbildliche Durchführung lobte er die beteiligten Schüler wie Lehrer: „Sie dürfen heute Abend darauf stolz sein“. Als Bürgermeister sei er auch „stolz auf meine Alexanderschule“. Die Hauptschulen hätten im Allgemeinen nicht den besten Ruf, doch „in Wallenhorst haben wir mit der Alexanderschule einen Leuchtturm“. Wichtig sei nicht die Schulform, sondern wie die Beteiligten Schule leben würden. „Und das läuft hier Klasse“, so Steinkamp.

Dass das Schulprojekt nicht nur inhaltlich sehr gut gelaufen sei, betonte auch Jacek Sulkowski am Rande der Vernissage. Als Lehrer hatte er die polnischen Schülerinnen und Schüler auf ihrer Reise begleitet. „Es ist schön, dass sich die Schüler so gut integriert haben. Es ist eine Gruppe. Man sieht nicht, dass es eigentlich zwei verschiedene Gruppen sind“, erklärte er bezogen auf die deutsch-polnische Zusammensetzung. Die polnischen Schüler hätten die Tage gezählt, bis sie nach Wallenhorst fahren konnten. „So sehr haben sie sich auf das Wiedersehen gefreut.“

Michael Hoffmann, projektverantwortlicher Lehrer der Alexanderschule, erläuterte, dass es bereits seit mehreren Jahren einen Austausch zwischen den beiden Schulen gebe. „Wir haben empfunden, dass die Zeit reif war, das wohl dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte anzugehen.“ So sei die Idee zur gemeinsamen Reise nach Auschwitz entstanden. Dennoch sei es ein Projekt voller Ungewissheit gewesen. Schulen und Lehrer würden sich zwar recht gut kennen, so Hoffmann, „trotzdem wussten wir nicht, worauf wir uns eigentlich einlassen.“

Nach einer thematischen Einführung durch Carmen Bird und Mario Franz von „Maro Dromm – Sui Generis“ und einer dreiteiligen Theatervorführung der Alexanderschüler zu Vorurteilen und Rassismus, stellten deutsche wie polnische Schülerinnen und Schüler ausgewählte Fotos der Ausstellung vor und beschrieben ihre persönlichen Eindrücke der Reise – vom Kennenlernen der Jugendlichen untereinander über den gemeinsamen Besuch in Auschwitz-Birkenau bis zur Verabschiedung voneinander. Währenddessen war es absolut still im Foyer des Rathauses. Die Emotionen der Schüler kamen bei den Gästen an, auch wenn es den Jugendlichen sichtlich schwer fiel, das Erlebte in Worte zu fassen. „Man kann einen auf sowas nicht vorbereiten, auch wenn vieles in den Geschichtsbüchern steht“, sagte einer der Schüler. „Erst vor Ort wird einem wirklich klar, was hier passiert ist. Deswegen war der Ausflug besser als jedes Geschichtsbuch.“

Die Ausstellung „Wege zur Erinnerung“ ist bis Dienstag (2. August) während der Öffnungszeiten der Gemeinde Wallenhorst zu sehen: montags, mittwochs und freitags von 8 bis 16 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 8 bis 17.30 Uhr.

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