Kiwi-Spendenaktion: Hilfe, die im Senegal ankommt

Die Wallenhorster Ria und Peter Papke haben mit ihrer Kiwi-Spendenaktion bereits viel erreicht, um die Caritas Stiftung „Menschen in Not im Senegal“ zu unterstützen. Helmut Buschmeyer ging auf Reise in den Senegal, um den Weg der Spenden zu begleiten. Der erste Teil von seinem Bericht ist hier zu lesen.

Von vielen Leuten wurden wir seinerzeit auf unsere Kiwi-Spendenaktion zugunsten der Caritas Stiftung „Menschen in Not im Senegal“ angesprochen, und als das Gesamtergebnis mit 2300 Euro feststand, das durch den DFB noch verdoppelt wurde, war die Freude und Überraschung groß.

Der ehemalige Kreisvorsitzende des NFV, Helmut Buschmeyer, und Anni Kock aus Hollage unterstützen seit fast 10 Jahren vor allem behinderte Kinder und Waisenkinder im Senegal.

Nun konnte Helmut Buschmeyer auf seiner Reise in den Senegal Anfang März mit den vielen anderen Spenden auch die Summe von 4600 Euro aus dem Kiwi-Verkauf mitnehmen. Was diese und andere Spenden im Senegal bewirken, wird deutlich, wenn man seinen langen Reisebericht liest. Aufgrund seiner Länge soll er in drei Teilen hier veröffentlicht werden und dazu dienen, den netten Spendern aufzuzeigen, dass ihre oft großzügige Hilfe auch wirklich gut angekommen ist. Wir danken allen Spendern noch einmal recht herzlich und Helmut für diesen aufschlussreichen Reisebericht.

Ria und Peter Papke

Senegal-Reise vom 2. bis 8. März 2017 – Teil 1

Mein Begleiter war Clemens Seelmeyer aus Ankum,  ein guter alter Bekannter und guter Unterstützer im Sozialbereich – stark auch seit  Jahren in unserer Senegalarbeit.

Meine 5. Reise in den Senegal begann spektakulär – denn am Flugzeug stand ein Regierungswagen und Minister Mor Ngom holte uns selbst ab und begrüßte uns im VIP-Raum des Flughafens Dakar. Am Tag der Abreise lud er uns ins Ministerium ein (er ist Chefberater des Präsidenten Macky Sall) – er dankte uns in der Caritas-Arbeit für die aus seiner Sicht gut durchdachten kleinen Aktionen.  Diese Aktionen finden in Kaolack (Deutsches Senegalhaus), in Bambey (Pediatrie Anna Maria) – in Walo (Babystation Case de Sante Anni Kock) – in Mbour (Schule Badara Cisse) statt. Speziell hier wurden die „finanziellen Geschenke“ übergeben.

Von der Richtigkeit und Wichtigkeit und auch sicherlich korrekten Verwendung der bescheidenen – aber helfenden – Beträge konnten sich die Besucher überzeugen. Insbesondere die Zustände der Klassenräume und Sanitäreinrichtungen stimmten uns Besucher nachdenklich. Aber an allen Orten verspürten wir Frohsinn – Freude über einen Besuch aus Allemagne, und ein bestimmter Name H.B. war vielerorts schon bekannt. „Gebt nicht so viel Geld für Transparente und T-Shirts mit unseren Namen etc. aus“ – das musste ich mehrfach erklären. Stets wurden wir den jeweiligen Bürgermeistern vorgestellt, stets das Empfinden großer Dankbarkeit. Und landesweit, trotz großer Armut, gab es stets freundliche und hilfsbereite Menschen, wenn z.B. nach einem Parkplatz oder einer Straße gesucht wurde. Mit Ausnahme von Dakar gibt es im Land in den Städten keine Straßennamen und Hausnummern. Aber viele, viele Menschen sind Besitzer eines Handys.

Neu im Hilfsprogramm ist die Schule Badara Cisse in Mbour – hier möchte sich Clemens Seelmeyer besonders engagieren. Mit einer Unterstützung aus dem Stiftungsfonds und einer Finanzspritze von CS soll vorrangig der Sanitärbereich „verändert“ und menschenwürdig gestaltet werden.

Und für das örtliche Waisenhaus Adam und Awa (Eva) hatten wir einen Gutschein im Gepäck – leider waren wir in Zeitverzug geraten und konnten die Kinder nicht mehr persönlich kennenlernen. Bei der Familie Pape Diallo in Mbour konnten wir erleben, wie auf engstem Raum 9 Personen leben – zudem ist der Familienvater schwer gehbehindert. Er erhielt bislang spezielle Hilfe von uns und wir wollen versuchen, die Erweiterung des Wohnraums finanziell zu begleiten. Aber bei bescheidenen Verhältnissen herrschte trotzdem große Freude über unseren Besuch. Zum Schluss gab es Tränen beim 50-jährigen Familienvater Pape Diallo. Das wird uns noch lange begleiten, ist aber auch Motivation, für weitere Patenschaften und Hilfen zu werben.

Der Besuchstag klang aus mit dem Besuch eines Gottesdienstes in der katholischen Kirche,  einem „senegalischen“ Abendessen beim Bürgermeister Fatou und einer Visite bei der Besitzerin des Friseursalons „Helmut“.  Fatou Cisse hat jetzt ihr Geschäft ins Elternhaus verlegt und betreut dort ihre Stammkundinnen und ergänzt ihre Tätigkeit durch einen kleinen Online-Handel (kleine Parfümerie).

Durch unsere Hilfe (seit 2009) ist sie eine junge Dame, die durch eigene Arbeit ihren Lebensunterhalt bestreiten kann. Den Wunsch nach einem elektrischen Rollstuhl notierten wir.

Beim deutschen Senegalhaus unterstützt die Spende der DFB-Stiftung Egidius Braun (unter Mithilfe vom Kindermissionswerk Aachen) die Arbeit mit Jugendgruppen und Menschen mit Behinderung. Mit lautem Gesang wurden wir hier empfangen. Der Bürgermeister, die staatliche Schulleitung und Vertreter des Behindertenverbandes und sogar der Iman von Kaolack waren zur Begrüßung gekommen. Und auch hier im Gymnasium Babacar Diop möchten wir kurzfristig die Toilettenanlagen reparieren lassen. Wie an allen anderen Stätten gab es stets herzliche Begrüßungen und  „Ess-Angebote“. Einige Eltern kamen zu uns um Dank zu sagen. Sie erhalten seit 3 Jahren die monatlichen Patenspenden von 10.- € von hiesigen Familien, Firmen und Clubs (bis dato 65). Für zwei behinderte Kinder versprachen Clemens Seelmeyer und ich aktuell neue Patenschaften.

Über die Bundesliga waren viele Menschen bestens informiert – natürlich auch über die Spieler Papy Djilobodji (FC Sunderland; davor Werder Bremen) und Salif Sanè (Hannover 96). Großen Respekt zollten unsere Gastgeber der 5-jährigen Spende aus der DFB Stiftung Egidius Braun. „So etwas gibt’s wohl nur im Fußballbereich in Deutschland“! Das hörte sich von Guedel Mbodj doch als großes Kompliment an.

Helmut Buschmeyer

Der zweite Teil erscheint hier demnächst.

P. P., Fotos: privat

Über den Autor

PM - Presse-Mitteilungen

Täglich erreichen uns viele Pressemitteilungen und Berichte. Diese wählt die Redaktion von Wallenhorster.de nach Relevanz und Interesse für die Leserschaft aus. Sofern möglich ergänzen wir die Texte, welche uns übermittelt wurden. Werbeliche Aussagen werden zwecks Neutralität gekürzt. Die darin wiedergegebene Meinung muss nicht mit der Meinung des Herausgebers / der Redaktion übereinstimmen. Die Autoren sind in der Regel entsprechend gekennzeichnet.