Zwei Tage vor dem Frühstück rief Josef Thöle seitens der Kolpingsfamilie bei ihr an und bat sie, einen Vortrag über ihre ehemalige Tätigkeit als Krankenhausseelsorgerin zu halten. Die ursprünglich vorgesehene Referentin Tanja Recker war krankheitsbedingt kurzfristig ausgefallen.
Kampsen sagte zu und erzählte den Gästen im Philipp-Neri-Saal von ihrer Arbeit im Marienhospital Osnabrück, wo sie sechs Jahre lang als Seelsorgerin tätig war. Ihre Aufgabe dort: „Nichts machen.“ So zumindest die Jobbeschreibung auf provokativen Infoflyern der Reformierten Kirche. Kampsen übersetzte: „Wir schenken Zeit und Raum.“ Seelsorger nehmen auf, was der Patient ihnen sagt. Heilen sei eben mehr als nur die Krankheit zu behandeln. Im Gegensatz zum medizinischen Personal sei es bei den Krankenhausseelsorgern so, dass die Patienten entscheiden würden, ob sie das Angebot zum Gespräch annehmen würden oder eben nicht. Wenn ja, würden sie ebenfalls entscheiden, worüber sie reden wollten. Die Seelsorger würden nichts mit den Patienten machen und nichts von ihnen fordern. Sie seien einfach nur für sie da.
Der ursprünglich geplante Vortrag „Vorsorge für den letzten Weg“ von Tanja Recker vom gleichnamigen Bestattungshaus wird im nächsten Jahr nachgeholt – voraussichtlich am Donnerstag, 27. Februar.
A. Th., Foto: Kolpingsfamilie Hollage / André Thöle
This post was last modified on 29. Oktober 2019 20:17
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