Wird Wallenhorst zur „Fairtrade Gemeinde“?

Das Rathaus in Wallenhorst. Symbolfoto: Wallenhorster.de
Das Rathaus in Wallenhorst. Symbolfoto: Rothermundt / Wallenhorster.de
Im Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen wird am kommenden Dienstag über die Bewerbung der Gemeinde Wallenhorst als „Fairtrade Gemeinde“ im Rahmen der internationalen Kampagne „Fairtrade Towns“ von TransFair abzustimmen sein.

Das Thema fairer Handel gewinnt an immer größerer Bedeutung. Schon 528 Gemeinden und Städte haben sich laut Fairtrade Deutschland an der Aktion beteiligt. Laut Beschlussvorlage der Verwaltung möchte der touristische Zusammenschluss „VarusRegion“ gerne eine Fairtrade Region werden. Hierzu müssen mindestens zwei Drittel der beteiligten Kommunen selbst Fairtrade Town sein. In der VarusRegion ist die Gemeinde Bad Essen bereits Fairtrade Town. Die Stadt Bramsche befindet sich im Bewerbungsverfahren. Auch die Gemeinden Bohmte und Ostercappeln haben sich aktuell als „Region Wittlager Land“ beworben.

Fairtrade setzt man schon an vielen Stellen in Wallenhorst um

Für die Gemeinde Wallenhorst hat die Wirtschaftsförderung laut Beschlussvorlage mit Wallenhorster Unternehmen und weiteren Institutionen Kontakt aufgenommen. Die schon bestehenden Beteiligungen an Fairtrade wurden abgefragt. Für eine Zertifizierung als Fairtrade Town müssen sich in Wallenhorst mindestens fünf Geschäfte, drei Gastronomiebetriebe und drei weitere Institutionen beteiligen. Bereits insgesamt 21 Unternehmen und Institutionen haben ihre Unterstützung zugesagt. In den Wallenhorster Kirchgemeinden und vom Kolping werden schon heute fair gehandelte Produkte verwendet und auch verkauft. Geschäfte haben Produkte im Verkauf und einige Gastronomiebetriebe bieten fair gehandelte Produkte an. In weiteren Institutionen wie Schulen und den Kirchengemeinden erfolgt unter Bildungsgesichtspunkten eine Berücksichtigung von fair gehandelten Produkten. Fairtrade wird somit schon heute an vielen Stellen in Wallenhorst gelebt. Dieses Engagement möchte man nun auch von Seiten der Gemeinde Wallenhorst aktiv unterstützen.

Was bedeutet Fairtrade Town?

Zunehmend wächst das Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen. Auch auf kommunaler Ebene spielt der faire Handel in allen gesellschaftlichen Bereichen eine wichtige Rolle, zunehmend auch bei der öffentlichen Beschaffung. Entsprechend vernetzt die Kampagne Fairtrade Towns Akteure aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft und fördert den fairen Handel auf kommunaler Ebene.

Fünf Kriterien, die Wallenhorst erfüllen muss

Die folgenden fünf Kriterien muss die Gemeinde Wallenhorst auf dem Weg zur Fairtrade Gemeinde erfüllen:

  1. Die Kommune verabschiedet einen Ratsbeschluss zur Unterstützung des fairen Handels.
  2. Eine lokale Steuerungsgruppe wird gebildet, die auf dem Weg zur Fairtrade-Town die Aktivitäten vor Ort koordiniert.
  3. In den lokalen Einzelhandelsgeschäften und bei Floristen sowie in Cafés und Restaurants werden mindestens zwei Produkte aus fairem Handel angeboten.
  4. Produkte aus fairem Handel werden in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen verwendet.
  5. Die örtlichen Medien berichten über alle Aktivitäten auf dem Weg zur Fairtrade-Town.

Sofern der Ausschuss grünes Licht für die Bewerbung als Fairtrade Gemeinde gibt, muss noch der Verwaltungsausschuss am 10. April und schließlich der Rat am 13. Juni über den Beschlussvorschlag abstimmen.

Weitere Themen der öffentlichen Ausschusssitzung

Weitere Themen auf der Tagesordnung des Ausschusses sind die vorläufige Zahlen zum Jahresabschluss 2017. Außerdem steht das Projekt nachhaltiges Flächenmanagement von Gewerbeflächen bei der oleg Osnabrücker Land-Entwicklungsgesellschaft mbH auf der Agenda. Die öffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Finanzen beginnt am Dienstag, 6. März, um 17.30 Uhr im Ratssaal des Wallenhorster Rathauses. Die Einwohnerfragestunde findet wie gewohnt 15 Minuten vor Sitzungsbeginn statt.

F. Ro., Foto: Wallenhorster.de